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Was ist, wenn Freunde, Familie, Förderer und Fans einen schönen Tag genießen und gemeinsam bunte Autos bejubeln. Richtig: Heimrallye!

Im Fall von Tina Wiegand ist dies die Rallye Grünhain, die in diesem Jahr zum 13. mal ausgetragen wurde. Meine letzte Teilnahme lag bereits 10 Jahre zurück und so freute es mich besonders, an diesem Volksfest im rallyeverrückten Erzgebirge wieder einmal aktiv dabei sein zu dürfen.

Heimrallye bedeutet aber auch: (A) mehr Druck, es ganz besonders gut machen zu wollen und (B) mehr Verpflichtungen zu haben, als man es sonst gewohnt ist. Doch Tina wirkte in ihrer vertrautem Umgebung die ganze Zeit relativ entspannt und war voller Vorfreude. Auch wenn sie sich nicht nur um ihre eigenen Probleme, sondern zur gefühlten Hälfte auch um die ihres Vaters Carsten Wiegand (kurz der "Vat") kümmern musste. Dass dieser zusätzlich in der selben Klasse an den Start ging, machte die ganze Sache umso interessanter. Es war quasi ein Treffen der Generationen: Oder "Schlechte Augen gegen Kampfgeist".

Die knackigen Wertungsprüfungen (WP) hatten es richtig in sich. Kurz, eng und schön anspruchsvoll. Und zwar nicht nur für den Fahrer, sondern auch für den "Ballast" daneben. Wir arbeiteten weiter an der Verfeinerung unseres Aufschriebes und führten selbst für die kleine Rallye neue Begriffe ein, die genauer und präziser als vorher waren. Tina hat stets ein offenes Ohr für Verbesserungen und das macht es so angenehm mit ihr zu arbeiten. Insbesondere für einen wie mich, der immer wieder mit neuen Ideen und Vorschlägen ankommt. Wenn man ihr jedoch die Sachen genau und verständlich erklärt, dann kann sie dies für gewöhnlich sehr schnell umsetzen...

Erste WP. Eine Sekunde schneller als der "Vat"!


(Ich lasse das mal kurz wirken...)


Vielleicht wollte Tina auf der anschließenden WP in Raschau dann etwas zu viel. In Ihrer Aggressivität passierten kleine vermeidbare Fehler. Ihren Ärger darüber trug sie fluchend und schnaubend in die nächsten Kurven weiter. Doch wer flucht und schnaubt, hört nicht mehr richtig zu und ist damit auch nicht mehr schnell. Den Beweis dafür lieferte die Uhr. Ich riet ihr auf der folgenden Verbindungsetappe, dass sie beim nächsten Mal ihren Fehler akzeptieren, aber sofort abhaken und sich auf den nächsten Abschnitt konzentrieren müsse. Gesagt, getan. Ab dann lief es wieder.

Tina hat sicherlich noch immer Defizite in schnellen und offenen Passagen, aber sobald Häuser und gemauerte Wände den Straßenrand markieren, ist sie wie schmerzbefreit und fühlt sich wie im Paradies. Beherzt ließ sie das "Lupinchen" durch die engen Dorfgassen fliegen, dass ich Ihr Grinsen mit den Ohren sehen konnte. Das entspannte und runde Fahren, das sie nun umsetzte, spiegelte sich dann tatsächlich auch in den Zeiten wieder. Die zweite Schleife absolvierten wir in der Summe 13 Sekunden schneller als die erste.

Zwar konnten wir den "Vat" nicht mehr halten und auch für einen Pokal in unserer stark besetzten Klasse reichte es mit dem 6. Platz leider nicht mehr, aber dafür war die Platzierung in der Gesamtwertung aller Ehren wert. Von 123 gestarteten und 75 gezeiteten Teams, erreichten wir als 34. das Ziel am Kulturhaus in Lauter.


(Ich lasse das mal etwas länger wirken...)


p.s. Ein großes Dankeschön an den Schriftführer der Technischen Abnahme Jörg Trültzsch vom Veranstalter MC Grünhain, der mich freundlichst darum bat, an dieser Stelle und stellvertretend für die Organisatoren und vielen Helfer, die zum Gelingen der Rallye beigetragen haben, namentlich erwähnt zu werden ;)


Bildquelle: rallyefoto.de